Tauchen 2002 |
Am 06.11.2002 ging es dann los. An Bord der "Ghazala III" drängelten sich am ersten Tag 25 Taucher, die nach unten wollten. Als klar war, wer mit wem taucht, wurden die Taucher auf 2 Boote aufgeteilt, was das Durcheinander beträchtlich verringerte, denn immerhin waren pro Tag 2 Tauchgänge zu absolvieren (am letzten Tag sogar 3). Ich machte aber nicht alle Tauchgänge mit, an den letzten beiden Tag ging ich jeweils nur am Nachmittag ins Wasser bzw. war beim Nachttauchgang nicht mit dabei. Da wir nicht einschätzen konnten, inwieweit mein Körper Stickstoff entsättigt (inwieweit die Rechenmodelle der Tauchcomputer da auf mich anwendbar sind), gingen wir die Sache damit etwas ruhiger an, um nicht beim Heimflug eine böse Überraschung im Flugzeug zu erleben.
Durcheinander im Hafen. Bei der Menge an Schiffen, die sich am Anlegesteg drängten, erstaunte immer wieder die Fähigkeit der Kapitäne, die Boote ohne Beschädigung und große Zeitverluste ein- und auszuparken. Ausgangs- und Zielpunkt war bis auf eine Ausnahme der Yachthafen von Sharm El Sheikh (Ras Mohammed wurde vom alten Fischerhafen aus angefahren). Wir mußten uns bei der Rückkehr immer beeilen, denn es war mal wieder Ramadan - nach 16 Uhr drehte sich dann kein Rad mehr.... |
Nach dem Zusammenbau der Ausrüstung und Briefing mit Anita, unserem schwedischen Tauchguide von den Sinaidivers, wurde es dann ernst. Aufgrund der Temperaturen im Roten Meer von 28°C verzichtete ich auf mein Jackenteil - ich tauchte nur mit Long-John und T-Shirt. Die Anordnung der Reißverschlüsse an der Seite ermöglichte meinen Helfern (hier Jürgen Koch) ein relativ problemloses Anziehen meines Anzugs. |
tja ... die Maske war weg ... spontaner Kommentar von Lutz: "... das ist PADI....!!!" |
Nachdem mir die Ausrüstung angezogen/angeschalten worden war und meine Begleiter auch bereit waren, hieß es dann für mich auch: "...platsch...". Da ich mit einem eigenen Aquapiloten tauchte, war die grundlegende Erkenntnis bei der Verwendung dieses Tauchcomputers für meine Begleiter und mich - ich muß total überbleit werden; nicht nur,weil der Salzgehalt im Roten Meer sehr hoch ist. Ich ging mit 14 kg Blei (auch Lutz als ständiger Begleiter hatte mehr Blei als üblich mit), wovon 3 kg allein an den Beinen in Form von Fußblei hingen. |
Sammeln hinter dem Boot. Die Grüppchen fanden sich dann, um gemeinsam unterzugehen. Wichtig war in diesem Zusammenhang ein schneller Einstieg, denn zahlreiche Tauchgänge waren sogenannte Strömungstauchgänge, wo man sich bequemerweise nur am Riff entlang treiben lassen brauchte. Das ist wie Busfahren - man braucht nur die richtige Lage und dann heißt es wie bei allen Touristen .... schauen, schauen, schauen... |
An der Oberfäche: Einstellen des Aquapiloten auf eine Zieltiefe... |
...und dann abwärts (Druckausgleich nicht vergessen!). Lutz bleibt zur Kontrolle hinter mir. |
Tauchen um ein Riff herum. Ich bewege mich Gegensatz zu den anderen Tauchern mit den Armen, wobei von Zeit zu Zeit auch etwas Unterstützung von meinem Dive Buddy kommt, indem er mal an der Flasche etwas schiebt. Bei den Strömungstauchgängen war sogar das nicht mehr notwendig - ich mußte nur darauf achten, daß ich nicht mit unterseeischen Hindernissen wie Korallenstöcken kollidiere. |
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unterwegs... |
unter Druck... |
unter Beobachtung... |
Nach einer Dreiviertelstunde war dann meistens Schluß - mit Hilfe 2 zusammengesetzter Bleigurte wurde ich dann wieder an Bord gehievt. Längster Tauchgang bei ca. 13 m Tiefe 52 min, tiefster Tauchgang 27 m. Getaucht sind wir mit 12-l-Alu-Flaschen. |
Auch beim Ausziehen bewährt sich die Konstruktion mit den Reißverschlüssen immer wieder - während sich andere buchstäblich aus ihren Anzügen "schälen" müssen, bin ich in kürzester Zeit aus meinem Anzug raus. |
Dann heißt es, so schnell wie möglich raus aus den nassen Klamotten, trockenes Zeug an und zurück in den Rollstuhl. Ich konnte bis auf eine Ausnahme ganz gut an Bord im Rollstuhl sitzen; ich saß unmittelbar an der "Bar"- da lag das Schiff am ruhigsten in der See. Am letzten Tag hatten wir aber Windstärke 8 - bei rollendem Schiff fand ich dann mit viel Schwung einen sehr tiefen Schwerpunkt... Die Verletzungen des ungewollten Ausstiegs beschränkten sich allerdings auf einige Schürfwunden an den Ellbogen. |
Zwischen den beiden Tauchgängen wurde ein leckeres, von der Bootscrew zubereitetes Mittagessen genossen. Anschließend war dann Ruhepause, um dem Körper nach einem anstrengenden Tauchgang die Regeneration zu ermöglichen und etwas Stickstoff "loszuwerden". Meist wurde gebadet oder ein bißchen in den Riffen geschnorchelt, andere lasen und schliefen etwas, um dann für den 2. Tauchgang fit zu sein. Oder es geschah das blanke Grauen im Roten Meer (zumindest für die, die hier das erste Mal getaucht waren)... |
da kann ruhig mehr rein... |
schlucken, schlucken ... !!! |
Daniela, die Gnadenlose... |
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Entspannung zwischen und nach den Tauchgängen - am Abend bedeutete es immer noch ein Deko-Bier an der Bar der Tauchbasis. Das war dann der willkommene Umschlagplatz für Erlebnisse und Erfahrungen, die am Tag auf See gemacht wurden und den Tag gemächlich ausklingen ließen. |
Insgesamt machte ich vor Sharm El Sheikh 8 Tauchgänge,
die allesamt problemlos abliefen. Wir bekamen zum Schluß lediglich
einige Probleme mit der Befestigung der Ventilsteuereinheit des Aquapiloten.
Plaste- und Metallgewinde vertragen sich halt nicht ohne weiteres und so
wird es als "Hausaufgabe" bleiben, hier eine bessere Lösung zu finden,
die dicht ist. Ansonsten arbeitete der Tauchcomputer aber einwandfrei und
hat sich unserer Meinung nach bewährt. An der Stelle nochmals vielen
Dank an alle Begleiter und Helfer, die diesen grandiosen Tauchurlaub ermöglichten.
Die Bilder stammen aus dem Urlaubsvideo, das 1 Stunde 38 min lang
geworden ist (davon 34 min Unterwasserszenen). Dies ist auf VHS bzw. DVD
verfügbar - Interessenten können mir eine Email
schicken.
* Unterwasserfotos: © Ulrich Grabsch 2002