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Technische Ausrüstung


An der Stelle kurz ein Wort über die eingesetzte Technik. Dabei geht es mir weniger um die verwendeten Kameras (die kann man sich auch in den einschlägigen Hach-was-bin-ich-heute-wieder-Klug-und-Sparsam-Märkten ansehen), sondern in erster Linie um die Ausrüstung, die mir Aufnahmen zusammen mit der Standardtechnik ermöglicht, die perspektivisch gesehen nicht alltäglich sind.


Wichtigstes Utensil bei allen Videounternehmungen: das Stativ. Eine ruhige Kamera ist Garant dafür, dass die Betrachter des späteren Films auch noch nach 30 min ruhig vor dem Fernseher sitzen und nicht genervt "weiterzappen". Verwackelte Personen/Objekte vor einer taumelnden Landschaft - nach Möglichkeit noch mit voll aufgeregeltem Objektiv-Zoom - sorgen auf Dauer nicht gerade für entspannenden Videogenuß, sondern entlasten eher die Getränkerechnung - nach dem Betrachten braucht man keinen Alkohol mehr, um schwanken zu können ...(-; Da auch modernste Schnitttechnik keine Aufnahmefehler ausbügeln kann, sollte das Filmen mit Stativ Pflicht sein.

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Die einfachsten Dinge sind oft die besten. Ein Sperrholzbrett, 2 Anschlagwinkel aus Aluminiumprofil und eine PVC-Platte als Aufnahmeplatte für den Stativ-Kopf - dieses Stativ hat schon einige Projekte realisiert. Es eignet sich aber zum Abstellen von noch ganz anderen Dingen wie Imbißtellern, Weingläsern etc. ... (-;

Bei mir ist es ein einfaches Sperrholzbrett mit Alu-Profilen als Seitenbegrenzung, das auf den Oberschenkeln liegt. Darauf sitzt ein um alle 3 Achsen beweglicher Stativkopf mit Schnellspannschuh, der an der Kamera angeschraubt ist. Damit kann die Kamera schnell heruntergenommen bzw. auf anderen Befestigungen angebracht werden.Die "Hüft"-Perspektive beim Filmen birgt Vor- und Nachteile: Einerseits habe ich die Sichtweise eines ca. 10-jährigen Kindes mit dem Vorteil, beim Betrachten sehr nah an das Objekt der Begierde zu kommen; habe aber auch den Nachteil, dass ich um einen Überblick zu gewinnen erst irgendwo rauf muss, was mich mit dem Rollstuhl dann meist vor unüberwindliche Hürden stellt, es sei denn, die Feuerwehr hilft mal aus (-:

Grundlage bei allen Zusatzausrüstungen ist der Hintergedanke, dass die besten Aufnahmen dann entstehen, wenn der Betrachter zum Objekt geht (und nicht umgekehrt) bzw. wenn die Kamera durch praktische Vorrichtungen schnell einsatzbereit ist und "goldene Schüsse" gelingen, die aufgrund der Spontaneität der Situation nicht wiederholt werden können. Einige Gedanken dazu habe ich auch schon hier geäußert, wo es um einen Wagen für die Gartenbahn ging, wo die Kamera quasi mit um die Ecke schauen konnte, wenn der Zug in die Kurve einfährt. Ein wenig praktisches Vorstellungsvermögen und etwas spielerische Phantasie ergänzen die Palette. Z.B. half mir ein Spielzeug aus Kindertagen für diese Deichselsteuerung des Wagens auf die Sprünge - ein Stabilbaukasten der Firma Eitech Construction C78.

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Durch die Konstruktion der mitlenkenden Kamera wird die menschliche Sehweise, beim Einfahren in eine Kurve dorthin zu schauen, wo das Fahrzeug hingelangen soll, imitiert und sorgt für realitätsnahe Aufnahmen .
In der Automobilindustrie gibt es ein ähnliches Anwendungsbeispiel: das Kurvenlicht.

Eine kleine Probe zeigt (Vorsicht - ist ein reichliches MB, DivX 5.1.1), worauf es ankommt. Ein weiteres Beispiel ist hier zu sehen, wo die Kombination sich durch eine Weichenstraße schlängelt. Selbst bei einem Minimalradius von 60 cm läßt der Wagen sich nicht aus der Ruhe bringen. Zusätzliche Detailbilder stehen auf der Umbauseite der Gartenbahn.

Neben den Aufnahmen im Trockenen kann ich im nassen Element filmen und auch hier gilt: ran an das Objekt, denn die Fische kommen selten freiwillig an Land, um vor den Kameras von sensationshungrigen Touristen zu posieren - so geschehen 2003 in Ägypten am bzw. im Roten Meer, wo mir ein Unterwassergehäuse von Gun Lux die Kamera vor dem Salzwasser schützt. Das Gehäuse ist bis 70 m Tiefe wasserdicht, besitzt eine elektronische Außensteuerung, die die Steuersignale via LANC-Kabel an die Kamera weitergibt. Auf diese Weise können Zoom-In/Zoom-out, Kamera Aus/Ein (Filmstart/-stopp) sowie Autofokus Aus/Ein extern ausgelöst werden. Ein Spiegel an der linken Seite zeigt das Bild des ausgeklappten Kontrolmonitors der Kamera, wo ich alle notwendigen Informationen wie Belichtung, verfügbare Filmlänge, Bildausschnitt oder restliche Akku-Ladung mitgeteilt bekomme.

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Das Gehäuse besteht aus ca. 1 cm starken Polycarbonat und bietet für digitale Videokameras mit Weitwinkelobjektiv von Sony, Panasonic bzw. Canon ausreichend Platz. Ohne Lampen/Leuchtenakkus wird ein Zusatzgewicht von ca. 1 kg notwendig, um die Kamera neutral zu tarieren. Weiteres Zubehör: Ein Rotfilter.
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Die elektronische Außensteuerung. Hier werden die notwendigen Steuersignale ausgelöst und über den LANC-Anschluß an die Kamera übertragen. Diese Steuerung erschien mir hinsichtlich der Abdichtung vertrauenserweckender als mechanische Stellelemente.
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Das Gehäuse von hinten. Die Kamera wird auf einem Schlitten aufgeschraubt und auf 2 Profilstäben eingeschoben. Der Kontrolmonitor der Kamera wird nach außen aufgeklappt und zeigt mir über einen Umlenkspiegel die nötigen Informationen.
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Kamera mit aufgeklapptem Kontrolmonitor und Seitenspiegel. Ohne dieses praktische Hilfsmittel wäre es schwierig, durch Tauchermaske und Sucher das Objekt genau zu fixieren.

Das Gehäuse hilft mir aber nicht nur beim Tauchen, sondern vor allem auch dann, wenn Aufnahmen von Modellen in Wasserhöhe z.B. in Becken benötigt werden.

Die wachsende Zahl an Ausrüstungsgegenständen ließ sich nicht mehr sicher und schonend in der kleinen Videotasche transportieren. Etwas stabileres mußte her. In einem Baumarkt fiel mir ein Pilotenkoffer auf, der für diese Zwecke geeignet schien. Allerdings mußten noch einige Veränderungen vorgenommen werden.
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Der Pilotenkoffer. Er besteht aus einem Sperrholzkörper, der innen mit Stoff ausgeschlagen ist und außen eine Aluminium-Schutzhülle trägt. Er ist ca. 48 x 22 x 34 cm (LxBxH) groß.
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Trotz der Größe geht es im Koffer relativ eng zu. 3 Kameras mit Zusatzobjektiven, Filtern, Kabeln, Akkus, Steckern, Tischstativ oder Videolicht - zusammen bringen sie ca. 12 kg auf die Waage.
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Das Kleinmaterial befindet sich handelsüblichen Haushaltbehältern. Die Behälter in den Klappdeckeln sind Karteiboxen.
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Endlich mal alles zusammen in einem Koffer. Gerade die Kleinteile verursachten regelmäßige Großsuchaktionen. Dafür suche ich nun andere Sachen .... (-;
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2 durchgehende M3-Gewindstangen verhindern, daß die Boxen auf die darunter liegenden Kameras fallen. Rechts und links ist Platz für die Bedienungsanleitungen. (Jaja .. ich Weichei lese gelegentlich sowas ... (-; )
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Unter dem Schaumgummi liegen die Kameras in einer mit dem Lötkolben bearbeiteten, 6 cm starken Form aus Polystyrolschaum, die mit Dekostoff ausgeschlagen ist.

Im Einzelnen: 1 - Behälter bespielte Kassetten, 2 - Stativhalterung für Videolicht, 3 - Ladegerät SONY, 4 - Ladegerät PANASONIC, 5 - Behälter Leerkassetten, 6 - HDR-HC 1 (liegt kopfüber), 7 - NV-GS75, 8 - Behälter Reinigungskassette, 9 - Tischstativ, 10 - TRV 950 E, 11 - Behälter Zettelablage.


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